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    UNESCO-Welterbestätten und Routen

    Die Stadt Safranbolu, Karabük

    UNESCO-Welterbestätte 1994

    Safranbolu, bekannt als Saframpolis in der Antike, war eine große Stadt im antiken Bezirk von Paphlagonia. Safranbolu liegt in der westlichen Schwarzmeerregion, 230 km nördlich von Ankara und 10 km von Karabük entfernt. Aus ihrer antiken Zeit blieb fast nichts erhalten. Als eine wichtige Karawanenstation an der wichtigsten Ost-West-Handelsroute wurde die Stadt zum Finanzzentrum der Region. Safranbolu besteht aus drei historischen Gebieten: dem Marktplatz in der Innenstadt, bekannt als Çukur; dem Gebiet Kıranköy; und den Weinbergen, genannt Bağlar. Çukur liegt im unteren Teil der Stadt, wie der Name Çukur (Grube) andeutet, und ist von zwei Flüssen umgeben. Der Marktplatz ist von traditionellen Häusern und Handwerksbetrieben umgeben. Das Stadtzentrum ist ein typisches anatolisches Stadtzentrum. Es ist ein Çarşı (Basar, offener Markt). Kıranköy war früher ein nicht-muslimischer Bezirk. Und typisch für den Baustil der damaligen Zeit, wohnten die Handwerker und Händler über ihren Geschäften. Die Häuser hier wurden aus Stein gebaut, während die Häuser in Çukur aus Holz waren.

    Das Gebiet Bağlar (Weinberge) besteht aus meist freistehenden Häusern in großen Gärten. Dieser Bezirk am Nordwesthang der Stadt mit Blick nach Süden war der Sommerrückzugsort der Stadt.

    Die Straßen in Safranbolu sind meist gepflastert. Die älteren Häuser sind Fachwerkhäuser, deren Zwischenräume mit verschiedenen Baumaterialien aufgefüllt sind. Es gibt keine Fenster mit Blick auf die Straße, so dass die Steinmauern eher wie eine Erweiterung der Gartenmauer erscheinen. Die Räume dienten verschiedenen Zwecken und waren mit Sälen verbunden, die als „Sofa” bezeichnet wurden und ein wichtiges Element des Hauses bildeten.

    Die Stadt Safranbolu ist eine typische Osmanische Stadt mit typischen Gebäuden und Straßen und spielte über viele Jahrhunderte eine Schlüsselrolle im Karawanenhandel. Nach der türkischen Eroberung im 11. Jahrhundert begann sich die Siedlung zu entwickeln. Bis zum 13. Jahrhundert war sie eine wichtige Karawanenstation geworden. Die Alte Moschee, das Alte Bad und die Süleyman Pascha Medrese wurden 1322 erbaut.

    Hattuscha: Die Hauptstadt des Hethiter-Reiches, Çorum

    UNESCO Welterbestätte 1986

    Hattuscha, das heutige Boğazkale, ist 85 km von Çorum, dem fruchtbaren Tal Zentralanatoliens entfernt. Im zweiten Jahrtausend vor Christus war sie die Hauptstadt des Hethiter-Reiches. Die antike Stätte mit den Überresten von Tempeln und Palästen, den monumentalen Skulpturen und den riesigen Befestigungsmauern mit Zeremonientoren und Tunneln zeugt davon, dass dies einst die Heimat eines großen Reiches war. Durch die Erforschung der Reliefs über ihre Götter und Göttinnen an den Wänden des Freilicht-Felsenheiligtums in Yazılıkaya, hat man viel über die Religion des Volkes gelernt. Das Relief des hethitischen Pantheons ist eines der besten Beispiele für hethitische monumentale Reliefskulpturen in situ. Die Ausgrabungen zeigten, dass das Gebiet bereits im 5. Jahrtausend bewohnt war. Die Tausenden von hethitischen Tafeln, die ans Licht kamen, veränderten das, was über diese Zeit bekannt war. Als die hethitischen Texte zum ersten Mal entschlüsselt wurden, erkannten die Wissenschaftler, dass sie zu einem wichtigen Reich des 2. Jahrtausends gehörten, das bis dahin unbekannt war - ein Reich, das mit dem ägyptischen und assyro-babylonischen Königreich konkurrieren konnte. Die Hethiter dominierten das 2. Jahrtausend, gingen bis nach Kadesch (Syrien) und konfrontierten dort die Ägypter. Infolgedessen wurde der erste schriftliche Friedensvertrag der Welt zwischen den Hethitern und den Ägyptern verfasst. Eine weitere interessante Entdeckung war, dass fast alle hethitischen Götter frühere Versionen der griechischen Götter waren. Zum Beispiel wurde der Wettergott Teshup der griechische Gott Zeus. Und Teshups Gemahlin Hebat (oder Hepatu) wurde die spätere Hera. Die hethitischen Texte wurden dann auch Bezugspunkt für die ägyptischen Texte. Ihre Blütezeit, so scheint es, hatte die Stadt während des 14. und 13. Jahrhunderts v. Chr. Die meisten der monumentalen Konstruktionen, die wir heute sehen, stammen aus dieser Zeit. Wie Troja auch, und fast alle bronzezeitlichen Siedlungen Anatoliens, wurde Hattuscha im 12. Jahrhundert v. Chr. aufgegeben und hat ihre Blütezeit nie wieder erreicht.

    Heute können zwei Bereiche von Hattuscha besucht werden: Yazılıkaya, das Freilicht-Felsenheiligtum der Hethiter und die Stadt selbst. Das Yazılıkaya Felsenheiligtum ist einzigartig und das größte Freilicht-Heiligtum jener Zeit. Wenn Sie das Heiligtum betreten, sehen Sie die Fundamente eines Gebäudekomplexes, welche einst die für die Instandhaltung des Heiligtums zuständigen Amtsräume waren. Wenn man näher kommt sieht man die Reliefs auf den Felsen. Auf der linken Seite sind alle männlichen Götter und rechts die weiblichen Göttinnen abgebildet. Alle nähern sich der Hauptszene, wo Teshup und seine Frau Hebat auf Berglöwen stehen. Unmittelbar rechts befindet sich ein Relief des hethitischen Königs Tudhaliya, der für den Bau dieses Heiligtums verantwortlich war. In der zweiten Kammer befinden sich Reliefs der 12 hethitischen Götter der Unterwelt; von Nergal, dem „Schwertgott” und von König Tudhalija, der von Gott Šarruma, dem Sohn von Teššup und Ḫepat, umarmt wird. Diese Kammer könnte in Verbindung mit der Bestattung des Tudhalija stehen.

    Weitere wichtige Denkmäler in Hattuscha sind der Große Tempel, das Löwentor, das Sphinxtor, das Königstor, Yerkapı (auf Türkisch „das Tor im Boden”), der Wall und der Tunnel, die Grabkammern, die phrygische Burg und die gut rekonstruierten Befestigungsanlagen. Ein Besuch der Boğazkale und Çorum Museen wird Ihnen viel bringen.

    Das Sümela Kloster (das Kloster Der Jungfrau Maria), Trabzon

    UNESCO-Welterbe Tentativliste 2020

    Das Kloster Sümela, ein griechisch-orthodoxes Kloster, das der Jungfrau Maria gewidmet ist, liegt 35 km südlich von Trabzon und 8 km von der Stadt Maçka entfernt. Der Bau des Klosters auf den Pontischen Bergen begann 385 n. Chr. und dauerte bis ins 19. Jahrhundert. Einer Theorie zu Folge wurde es vom athenischen Mönch Barnabas und dessen Neffen Sophronios gegründet. Das Kloster wurde berühmt für eine Ikone der Jungfrau Maria, die vermutlich vom Apostel Lukas gemalt wurde. Dank der jüngsten Restaurations-und Instandhaltungsarbeiten ist es viel einfacher geworden dieses prächtige Kloster zu besuchen. Der Altındere Nationalpark, in dem sich das Kloster befindet, trägt wesentlich zur Schönheit der Landschaft bei.

    Mahmut Bey Moschee, Kastamonu

    UNESCO-Welterbe Tentativliste 2014

    Die Mahmut Bey Moschee stammt aus dem 14. Jahrhundert und befindet sich im historischen Dorf Kasaba, 18 km außerhalb von Kastamonu. Sie wurde 1366 von Mahmut Bey während der Herrschaft der Dschandariden oder auch Isfendiyariden (Beylik Candar - Candaroğulları Beyliği) erbaut. Die Mahmut Bey Moschee ist eine der wenigen Holzsäulenmoscheen, die bis heute aus dieser frühen Zeit erhalten geblieben sind. Die Moschee ist insofern einzigartig, weil kein Zement in seiner Konstruktion verwendet wurde, außer im Mihrab. Ebenso wurde die Decke ganz ohne Metallelemente gebaut. Tatsächlich ist die Moschee als „Çivisiz camii” bekannt, was „Moschee ohne Nagel” bedeutet. Sie ist eine der ersten Holzsäulen- und Holzdeckenmoscheen Anatoliens.

    Historische Gildenstadt Mudurnu, Bolu

    UNESCO-Welterbe Tentativliste 2015

    Mudurnu ist eine kleine malerische Stadt in der westlichen Schwarzmeerregion 50 km südlich von Bolu. Die traditionellen Häuser sind einige der schönsten erhaltenen Beispiele osmanischer Architektur. Und die Handwerker der Stadt bewahren immer noch die Tradition ihrer 700 Jahre alten Gilde. Mudurnu entwickelte sich als Handels-und Militärknotenpunkt auf der Kreuzung wichtiger Handelsrouten, einschließlich der Seidenstraße, und entwickelte sich in der osmanischen Ära zu einem wichtigen kulturellen Zentrum des Ahi-Ordens. Der Ahi-Orden wurde Anfang des 13. Jahrhunderts von Ahi Evren gegründet. Der Ahi-Orden war ein Gildensystem und eine solidarische Organisation der Kaufleute, die auf einer Philosophie der Toleranz und der gerechten Verteilung des Reichtums beruhte. Mudurnus einzigartige Atmosphäre, unberührte Natur, ihre lange Geschichte und der Lebensstil, den ihre Einheimischen seit Hunderten von Jahren bewahrt haben, trugen dazu bei, dass Mudurnu 2015 in das Cittàslow-Netzwerk aufgenommen wurde.

    Berg Harşena und die Felsengräber der pontischen Könige, Amasya

    UNESCO-Welterbe Tentativliste 2015

    Einige der großen Felsengräber der antiken Region Paphlagonia befinden sich in Amasya, einer malerischen Stadt am Ufer des Flusses Yeşilırmak. Die königliche Nekropole befindet sich am südlichen Hang des Berges Harşena, nördlich der Stadt Amasya und des Yeşilırmak. Die monumentalen Königsgräber sind in Kalksteinformationen geschnitzt. Sie entstanden nach der Gründung des Königreich Pontos im 3. Jahrhundert v. Chr. durch König Mithridates I. (gestorben 266 v. Chr.). Er machte Amaseia (heute Amasya) zur Hauptstadt des pontischen Reiches. Die Gräber haben immer schon Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Das Gebiet ist auch als „Tal der Könige” bekannt. Fünf der Königsgräber liegen hier. Weitere neun befinden sich in der Amasya Festung an den Hängen des Berg Harşena. Die große Steingrabkammern der Könige in den Felsen gehören zu den größten Felsengräbern Anatoliens und stehen aufgrund ihrer monumentalen Größe als herausragende Beispiele für diese Tradition. Die Felsen liegen auf einer Höhe von 8 bis 15 Metern. Weil die Eingänge zu den Grabkammern so hoch liegen, sind sie tatsächlich nur mit einer Leiter zugänglich.

    Kızılırmak Delta Feuchtgebiet und Vogelschutzgebiet, Samsun

    UNESCO-Welterbe Tentativliste 2016

    Der Kızılırmak Fluss (wörtlich Roter Fluss) wurde in der Antike „Halys River” genannt. Nachdem Hattuscha zur Hauptstadt der Hethiter wurde, wurde das Gebiet, das in der Schleife des Kızılırmak Flusses lag, als der Kern des Hethit-Reiches erachtet. Mit einer Länge von 1355 km ist der Kızılırmak der längste Fluss in Türkiye. Er macht eine riesige Schleife, die in der Nähe von Samsun auf das Schwarze Meer trifft. Das Kızılırmak-Delta Feuchtgebiet ist das größte Feuchtgebiet im Schwarzmeeraum und eines der wichtigsten Ramsar-Standorte des Landes. Ramsar-Gebiete sind Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung im Sinne des Ramsar-Übereinkommens, insbesondere als Wasservogel-Lebensraum.

    Die Justiniansbrücke, Sakarya

    UNESCO-Welterbe Tentativliste 2018

    Die Justiniansbrücke oder Sangariusbrücke liegt etwa 5 km von Adapazarı, der Hauptstadt der Provinz Sakarya entfernt. Sie ist eine bemerkenswert gut erhaltene römische Brücke, die vom oströmischen Kaiser Justinian I erbaut wurde, um die Verbindung zwischen Konstantinopel und den östlichen Provinzen zu verbessern. Die Brücke erstreckt sich über den Sakarya Fluss, der in der Antike als Sangarius Fluss bekannt war. Die Brücke ist ein hervorragendes Beispiel für technisches und architektonisches Know-how der spät-römischen Ära.

    Ballıca-Höhle Naturpark, Tokat

    UNESCO-Welterbe Tentativliste 2019

    Die Ballıca-Höhle liegt 6 km südöstlich der Stadt Pazar in der Provinz Tokat. Sie ist eine fossile Höhle mit einer Gesamtlänge von 70 m. Die Galerie, die zu einem offenen Raum mit einem Teich führt, ist der erste Abschnitt von Nordost nach Südwest. Auf der ersten Ebene befindet sich eine „Stalaktiten- und Stalagmiten-Halle”. Auf der zweiten Ebene befindet sich eine „Fossilienhalle” und eine „Fledermaus-Halle”. Die „Prächtige Galerie” im dritten Stock wird von drei aneinander grenzende Hallen gebildet: die „Pilzhalle”, „Säulenhalle” und die „Neue Halle”. In verschiedenen Teilen der Höhle leben die meistverbreiteten Zwergfledermaus-Kolonien. Die vielen Farben in der Höhle sind erstaunlich, und die gefilterte Luft ist reich an Sauerstoff.

    Handelsposten und Festungen entlang der Genueser Handelsstraßen vom Mittelmeerraum zum Schwarzen Meer

    UNESCO-Welterbe Tentativliste 2020

    Zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert errichteten die Genueser mehrere Handelskolonien und Festungen entlang der Handelsstraßen vom Mittelmeer zum Schwarzen Meer. Die Festungen bei Yoros, Amasra, Sinop, Akçakoca und Foça sind einige der bis heute erhaltenen Festungen. Der Galata-Turm in İstanbul ist vielleicht die berühmteste genuesische Festung von allen. Die Festung in Çesme und die Festung auf der Insel Güvercinada in Kuşadası sind ebenfalls in besonders gutem Zustand.