Südosten & Osten Türkiye
UNESCO-Welterbestätten und Routen
Archäologische Stätte Ani, Kars
UNESCO Welterbestätte 2016
Ani liegt 50 km östlich von Kars, an der armenischen Grenze, wo der Fluss Arpaçay zwischen den beiden Ländern eine natürliche Grenze bildet. Der Arpaçay Fluss trägt wesentlich zur Landschaft Ostanatoliens bei. Ani war einst eine großartige Metropole und als „Stadt der 1001 Kirchen“ bekannt. Sie war die Hauptstadt des armenischen Königreichs der Bagraditen im 10. Jahrhundert n. Chr. Ani lag auf wichtigen Handelswegen. Die mit Stadtmauern umgebene Stadt wuchs und erreichte mehr als 100 000 Einwohner im 11. Jahrhundert. In den folgenden Jahrhunderten wurde Ani und die umliegende Region von byzantinischen Kaisern, osmanischen Türken, georgischen Kaisern und Russen erobert, die die Region für sich beanspruchten, wiederholt angriffen und die Bewohner verjagten. Ab 1300 n. Chr. sank die Bevölkerungszahl langsam aber stetig, bis sie 1700 vollständig aufgegeben wurde. Heute sind die meisten Kirchen, Straßen, Bäder, eine Moschee und die beeindruckenden Festungsmauern mehr oder weniger noch erhalten. Dank ihrer geografischen Lage konnte Ani fast 2500 Jahre bestehen. Diese Stadt war einst einer der kulturellen, politischen und kommerziellen Zentren an der Seidenstraße. Ihre Architektur, die eine Vielzahl von inländischen, religiösen und militärischen Strukturen kombiniert, stellt ein Bild der mittelalterlichen Urbanisierung dar, das im Laufe der Jahrhunderte von Christen und von muslimischen Dynastien aufgebaut wurde.
Diyarbakır Festung und Hevsel Gärten Kulturlandschaft, Diyarbakır
UNESCO Welterbestätte 2015
Diyarbakır ist die wichtigste Stadt in der östlichen Türkiye und eine der größten Städte des Landes. Die befestigte Stadt und ihre umliegende Landschaft waren ein wichtiges multikulturelles Zentrum, während der hellenistischen, römischen, sassanidischen, byzantinischen, islamischen und osmanischen Zeiten und sind es bis heute. Die Stadt ist ein Schatz der Geschichte und Kultur: antike Ruinen, atemberaubende Architektur, aromatische Gerichte, berühmte exquisite Gold- und Silber-Filigranarbeit... Diyarbakırs extrem gut erhaltene Befestigungen und die Hevsel-Gärten, das 700 Hektar kultivierte, fruchtbare Land in der Nähe des Tigris-Flusses, machen diese Stadt einzigartig.
Göbeklitepe, Şanlıurfa
UNESCO Welterbestätte 2018
Göbeklitepe ist vielleicht die bekannteste und meist thematisierte archäologische Stätte des letzten Jahrzehnts. Sie wurde in den 1990er Jahren entdeckt. Seitdem sind Ausgrabungen im Gange. Göbeklitepe liegt etwa 20 km nordöstlich von Şanlıurfa. Die kolossalen anthropomorphen Statuen, die auf 11 000 -12 000 v. Chr. datiert werden, sind für die Menschheit jener Zeit außergewöhnlich. Vor Göbeklitepe wurde der Beginn der neolithischen Zeit ab etwa 9000 v. Chr. datiert. Die kolossalen Statuen und einige der Reliefs auf den Statuen sind für diesen Zeitraum wirklich einzigartig. In Anbetracht der Tatsache, dass es damals kein Metallwerkzeug gab, ist die Herstellung dieser Statuen ausschließlich mit Steinwerkzeugen, wirklich bemerkenswert. Nichts ähnliches aus dieser Periode wurde jemals gefunden. Es wird angenommen, dass es sich bei Göbeklitepe um ein steinzeitliches Bergheiligtum handelt. Die kreisförmigen Anlagen enthalten jeweils kolossale Statuen. Wissenschaftler nehmen an, dass es sich um den Platz eines Totenkults gehandelt hat. Hier gibt es keine Keramiken oder Anzeichen für irgendeine Siedlung. Das riesige Projekt, das an Göbeklitepe durchgeführt wurde, weist auf frühe gesellschaftliche Organisationen diverser Gruppen rund um die Heiligtümer hin. Überraschenderweise wurden die Göbeklitepe-Schreine nicht durch natürliche Ursachen verschüttet, aber absichtlich von Menschen, die einst hier gelebt haben - der Grund bleibt ein Rätsel. Jüngste Forschungen in der Umgebung fanden mehrere andere ähnlicher Schreine bzw. Strukturen aus dem gleichen Zeitraum.
Nemrut Dağı, Adıyaman
UNESCO Welterbestätte 1987
Nemrut Dağı oder Berg Nemrut liegt etwa 50 km von Adıyaman entfernt. Der Berg ist monumentale Kombination aus Heiligtum und Grabstätte, das vom berühmten Herrscher König Antiochos I. Theos von Kommagene (69-34 v. Chr.) errichtet wurde. Antiochos, ein verspäteter hellenistischer Herrscher, baute dieses Grab-Heiligtum für sich und verzierte den gesamten Bereich oberhalb der Grabkammer mit bemerkenswerten kolossalen Statuen. Das Ausmaß und die Komplexität der Stätte ist unübertroffen in der antiken Welt. Auf dem Gipfel angekommen, werden Sie drei Bereichen begegnen, dem Ost-, Nord- und Westbereich. Der Nordtumulus wurde nie fertiggestellt. Die Terrassen im Osten und Westen sind alle gut erhalten. Die östliche Terrasse enthält die Galerie der Götter, die Galerie der Vorfahren und den Altar. Die Hauptgruppe der Statuen sind die Figuren von fünf Gottheiten, was dem Pantheon des neu etablierten religiösen Kultes entspricht. Diese Figuren werden auf beiden Seiten von den Löwen- und Adler-Statuen bewacht. Der Löwe, der König der Tiere, repräsentiert die irdische Kraft, und der Adler, der Herold der Götter, vertritt die himmlische Macht. Die westliche Terrasse hat fast genau die gleichen Statuen. Während die Throne auf der östlichen Terrasse intakt sind, sind nur die Köpfe der Skulpturen auf der Westterrasse in einem guten Zustand erhalten.
Archäologische Stätte von Arslantepe, Malatya
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2014
Die archäologische Stätte Arslantepe befindet sich im Herzen der fruchtbaren Malatya-Ebene, etwa 12 Kilometer vom Euphrat entfernt. Es handelt sich um einen 4 Hektar großen Tumulus, der sich etwa 30 Meter hoch über die Ebene erhebt. In den frühesten Phasen ihrer Geschichte, in der Kupferzeit um das 5. Jahrtausend herum, hatte die Siedlung enge Kontakte mit der mesopotamischen Welt, mit der es viele kulturelle Merkmale teilte. Doch zu Anfang des Bronzezeitalters fanden im frühen dritten Jahrtausend v. Chr. wichtige Änderungen an der Stätte statt, die die Entwicklung des zentralen Systems des Mesopotamian-Typs anhalten und die äußeren Beziehungen von Arslantepe in Richtung Ostanatolien und Transcaucasia (Südkaukasus) neu ausrichten. Eine weitere radikale Änderung ereignete sich im zweiten Jahrtausend v. Chr. während der Hethiter-Zivilisation, die einen starken Einfluss hinterließen. Der freigelegte Königspalast ist ein Freilandmuseum. Die auf dem Gelände ausgegrabenen Artefakte sind im archäologischen Museum von Malatya ausgestellt.
Harran und Şanlıurfa, Şanlıurfa
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2000
Harran liegt 50 km südlich von Şanlıurfa, fast an der syrischen Grenze. Die früheste Siedlung auf der Stätte reicht ins 7. Jahrtausend zurück. Die frühesten historischen Aufzeichnungen über Harran stammen aus den Ebla-Tafeln aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. Diese sind in den Palastarchiven der antiken Stadt Ebla im heutigen Syrien. Aus diesen Tafeln geht hervor, dass ein früher König von Harran eine Eblaite-Prinzessin, Zugalum, heiratete, die dann „Königin von Harran“ wurde. Ihr Name erscheint in einer Reihe von anderen Aufzeichnungen. Harran war immer von strategischer Bedeutung, da es an der Kreung der Straße von Damaskus nach Ninive zu Karchemisch lag. Weshalb assyrische Könige der Stadt erhebliche Bedeutung beimaßen. Von der assyrischen Zeit bis zur römischen Zeit war die Stadt ein Kultzentrum für den Mondgott Sin. Harran wird häufig in der Bibel erwähnt. Das biblischer Harran ist der Ort, wo sich Prophet Abraham mit seiner Familie niederließ, nachdem er die Stadt Ur der Chaldäer verließ und nach Kanaan aufbrach. Harran wurde in der römischen Zeit „Carrhae“ genannt. In römischer Zeit wurde der Ort zur Szene der katastrophalen Niederlage des römischen Governors Marcus Licinius Crassus gegen die Parthianer in 53 v. Chr., und ebenso zum Austragungsort späterer Schlachten zwischen dem Kaiser Galerius und dem persischen König Narses. Während des späten 8. und 9. Jahrhunderts war Harran ein Zentrum für die Übersetzung von Werken der Astronomie, Philosophie, Naturwissenschaften und der Medizin. Die Assyrer übersetzten aus dem Griechisch ins Syriakisch (oder Syrisch) der Assyrern, und später ins Arabische. Diese Texte brachten das Wissen der klassischen Welt in die Zivilisation des Südens. Später wurde diese wichtige Rolle von Bagdad übernommen. Viele wichtige Gelehrte der Naturwissenschaften, Astronomie und Medizin stammen aus Harran. Heute bewundern die meisten Besucher die mit Schlammziegeln hergestellten bienenstockförmigen Häuser dieses Gebiets.
Ishak Pascha Palast, Ağrı
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2000
Der Ishak Pascha Palast (İshak Paşa Sarayı auf Türkisch) ist ein hervorragendes Exemplar eines osmanischen Palastes aus dem 17. Jahrhundert. Der Palast und sein Verwaltungskomplex befindet sich im Stadtteil Doğubayazıt in der Provinz Ağrı. Der Bau wurde von İshak Pascha, der 1790 - 1791 Pascha von Çıldır war, fertiggestellt - daher der Name des Palastes. Der Inschrift am Tor zufolge wurde der Harem-Bereich des Palastes 1784 von İshak Pascha fertiggestellt. Der Palast ist eines der wenigen Exemplare historischer türkischer Paläste, die bis heute erhalten geblieben sind.
Mardin-Kulturlandschaft, Mardin
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2000
Mardin ist eine wunderbare Stadt in der oberen Mesopotamien-Ebene im Südosten von Türkiye und liegt zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris. In der späten Bronzezeit war Mardin als „Izalla“ bekannt und Teil Assyriens während der assyrischen und neo-assyrischen Königreiche ab 1365 v. Chr. Die Stadt ist hauptsächlich mittelalterlicher Herkunft und liegt an den Hängen eines felsigen Hügels. Sie wird als Freilichtmuseum erachtet. Ihre traditionellen Häuser, die Ulu-Moschee (große Moschee), zahlreiche syrische Klöster, Moscheen und Madrasas sind nur wenige der vielen wichtigen Sehenswürdigkeiten, die die Stadt wirklich einzigartig machen.
Die Grabsteine von Ahlat der urartischen und osmanischen Zitadelle, Bitlis
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2000
Ahlat liegt 50 km von Bitlis entfernt, am Rande des größten Sees in Türkiye, dem Van See und seiner spektakulären Landschaft. Die Geschichte der Stadt reicht bis ins Jahr 900 v. Chr., der urartischen Zeit, zurück. Die berühmten Grabsteine hier stammen aus dem 12. bis 15. Jahrhundert. Die Grabsteine gehören zur Seldschuk-Zeit. Die wichtigsten befinden sich auf dem Harabe Şehir Kabristanı (Friedhof), Taht-ı Süleyman Kabristanı, und den Kırklar, Kale, Merkez und Meydanlık Friedhöfen.
Seldschuk Karawansereien auf der Strecke von Denizli nach Doğubeyazıt
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2000
Als die Seldschuk-Türken in Anatolien ankamen fanden sie ein Land ohne zentrale Autorität, um die Handelswege zu schützen. So reparierten sie das alte römische Straßennetz und die Brücken und errichteten Karawansereien entlang dieser Routen, um die Karawanen zu bewirten und zu schützen. Je nach Topographie wurde in der Regel alle 20 - 25 km eine Karawanserei gebaut. In bergigen Gebieten wurde diese Entfernung auf 8-10 km reduziert, was der Entfernung entsprach, die eine Karawane an einem Tag zurücklegen konnte. Diese Karawanen wurden von Seldschuk-Soldaten geschützt. Nachts wurde ihnen Unterkunft, Essen und Schutz in der Karawanserei bereitgestellt. Entlang der wichtigsten Handelsrouten gibt es noch mehrere Karawansereien, die in einem hervorragenden Zustand erhalten sind. Entlang der Denizli-Doğubeyazıt-Route gab es etwa 40 Karawansereien. Zehn davon sind in einem sehr guten Zustand. Dazu gehören Akhan, Ertokuş Han, Saadettin Han, Obruk Han, Ağitzikarahan, Sultan Han, Oresin Han, Sikre Han, Mamahatun Kervansarayı und Hacıbekir Kervansarayı.
Archäologische Stätte von Zeugma, Gaziantep
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2012
Die antike Stätte von Zeugma war einst eine wichtige Stadt des Königreichs von Kommagene. Sie liegt etwa 50 km östlich von Gaziantep, am Ufer des Euphrat. Der Name Zeugma bedeutet „Brückenstadt“, da die Stadt in der Antike die Flussufer miteinander verband und eine der großen Flusskreuzungen der Region bildete. Ein erheblicher Teil der archäologischen Stätte ist jetzt unter dem Wasser des Birecik-Damms verloren. Die spektakulärsten Funde, insbesondere die herrlichen Mosaiken, werden im Zeugma Mosaik Museum in Gaziantep ausgestellt. Zeugma wurde von Seleukos I. Nikator, einem Feldherr unter Alexander dem Großen, unter dem Namen "Seleucia" gegründet, der nach Tod Alexander in 323 v. Chr. um die Herrschaft über dessen Imperium kämpfte. In der Antike umfasste „Zeugma“ die Doppelstadt am Ufer des Euphrats. Die westliche Stadt war nach seinem Gründer als „Seleucia“ bekannt, während die östliche Siedlung nach Seleukos Frau, Apama, „Apamea“ genannt wurde. Jüngste Ausgrabungen von türkischen Archäologen legten ein weiteres Wohngebiet mit Mosaiken frei. Das Zeugma Mosaik Museum ist eines der größten Mosaikmuseen der Welt.
Steinbruch von Yesemek und Bildhauerwerkstatt, Gaziantep
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2012
Yesemek ist ein Freilichtmuseum und archäologischer Standort an der syrischen Grenze, 200 km östlich von Adana auf dem Weg nach Gaziantep. Die Stätte war ein hethitischer Steinbruch und eine Bildhauerwerkstatt und enthält wertvolle Skulpturen. Zwischen dem 2. Jahrtausend und dem 8. Jahrhundert v. Chr. war Yesemek die größte Steinbruch- und Skulptur-Werkstatt des Nahen Ostens. Danach stand die Zeit bis 1890 still, bis die Ruinen von einem österreichischen Archäologen teilweise ausgegraben wurden. Heute ist der Standort ein Freilichtmuseum mit fast 300 freigelegten Statuen. Die Mehrheit besteht aus Sphinxen und Löwen.
Zeynel Abidin Moschee und Komplex und Mor-Yakup-Kirche, Mardin
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2014
Zeynel Abidin Moschee und ihr Komplex, sowie die Mor-Yakup-Kirche befinden sich in der südöstlichen Provinz Türkiye, etwa 60 km von Mardin, an der syrischen Grenze. Einer Inschrift zufolge wurde der Moscheekomplex 1159 während der Zengiden Dynastie, einer türkischen Dynastie, die im Namen der Seldschuken regierte, erbaut. Der Komplex besteht aus einer Moschee, einem Minarett und den Grabstätten von Zeynel Abidin und seiner Schwester Sitti Zeynep. Die Mor-Yakup-Kirche (Kirche des Heiligen Jakob in Nisibis) befindet sich 100 Meter östlich der Zeynel Abidin Moschee. Die syrisch-orthodoxe Kirche ist dem Heiligen Jakob von Nisibis geweiht und trägt Spuren verschiedener Zivilisationen ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. Die Moschee und die Kirche stehen nebeneinander, ein Beweis für Brüderlichkeit und Toleranz in Türkiye.
Akdamar Kirche, Van
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2015
Die Kirche des Heiligen Kreuzes oder Akdamar-Kirche (Akdamar Kilisesi oder Surp Haç Kilisesi auf Türkisch) befindet sich auf der Insel Akdamar, der zweitgrößten der vier Inseln im Van-See. Sie ist eine mittelalterliche armenisch-apostolische Kathedrale, die als Pfalzkirche für die Herrscher des Königreichs Vaspurakan erbaut wurde. Später diente sie als Sitz des Katholikats von Aghtamar, das ein unabhängiger Sitz der armenisch-Apostolischen Kirche war und fast acht Jahrhunderte lang existierte.
Ismail Fakirullah Türbe (Grabstätte) und sein Lichtbrechungsmechanismus, Siirt
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2015
Die Ismail Fakirullah Türbe (Grabstätte) befindet sich im Dorf Tillo in der Nähe von Siirt. Die Grabstätte ist berühmt dafür, das Licht an den Tagundnachtgleichen zu reflektieren. Mit einem Astrolabium, einem Spazierstock und astronomischen Beobachtungen gelang es Ibrahim Hakkı, einem Schüler von Ismail Fakirullah, einen Mechanismus zu bauen, indem er die Steine korrekt an der Wand des Grabes positionierte. Es gelang ihm, das Sonnenlicht auf den beiden Tagundnachtgleichen in das Kenotaph zu lassen, während der Rest der Stadt mehr oder weniger von Dunkelheit bedeckt war. Die Türbe (Grabstätte) besteht aus zwei mit kuppeln bedeckten Räumen, einem Flur und einem Turm. Die Grabstätte hat einen quadratischen Grundriss und ist mit einer Kuppel überdacht. Der Übergang zur Kuppel ist durch eine Trompe gestützt. An allen Fassaden der Struktur befinden sich zweilagige Fenster.
Malabadi-Brücke, Diyarbakir
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2016
Die Malabadi-Brücke befindet sich an der Silvan-Diyarbakir-Straße und wurde im 12. Jahrhundert während der Zeit der Ortoqiden-Dynastie erbaut. Die Bogenbrücke erstreckt sich über den Batman Fluss, einem großen Nebenfluss des Tigris, und ist die am längste Steinbogenbrücke der Welt. Die Spitzbogenbrücke hat eine lichter Weite von 40,86 Metern.
Tuschpa / Van Festung, Grabanlage und die Altstadt von Van, Van
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2016
Im 9. Jahrhundert v. Chr. war Tuschpa die Hauptstadt des urartäischen Reiches aus dem 9. Jahrhundert v. Chr. Sie wurde zur heutigen Stadt Van. Der Name „Van“ ist aus dem urartäischen Namen „Biainili“ abgeleitet. Die antiken Ruinen befinden sich westlich von Van und östlich des Van-Sees. Das Volk der Urartäer lebte zur gleichen Zeit wie die Phrygier und schuf in dieser Zeit vermutlich die wichtigste Zivilisation in Osttürkiye. Es wurde spekuliert, dass die urartische Sprache vielleicht eine frühe Form des Armenischen war. Doch außer der Sprache gibt es keine Verbindung zwischen den beiden Völkern. Die Festung befindet sich am Südufer des Van-Sees. Im Norden, in der gleichen Richtung, liegt der Hügel mit der Festung Van und im Süden die Altstadt von Van. Ausgrabungen am Hügel haben 5000 Jahre alte Siedlungskultur offenbart, während die Ausgrabungen in der Altstadt 800 Jahre urbanes Leben enthüllten. Die Stätte war vom dritten Jahrtausend vor Christus bis zum Beginn des 12. Jahrhunderts besiedelt und besitzt einen unglaublichen Reichtum an Menschheitsgeschichte.
Archäologische Stätte Karatepe-Aslantaş, Osmaniye
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2020
Die archäologische Stätte Karatepe-Aslantaş befindet sich im Nationalpark Karatepe-Aslantaş, etwa 130 km nordöstlich von Adana. Die Stätte befindet sich auf dem Gipfel von Karatepe, am Westufer des Aslantaş Stausees. Die Zitadelle thront über dem Hinterland der städtischen Zentren in der kilikischen Ebene, den kilikischen Pedias der Antike, die für ihre Fülle bekannt sind. Die Festung stammt aus dem späten 8. oder frühen 7. Jahrhundert v. Chr. Karatepe-Aslantaş ist eine der jüngsten archäologischen Stätten, in denen Inschriften in luwianischer Sprache entdeckt wurden. Im 12. Jahrhundert war das Hethitische Reich zusammengebrochen und hinterließ eine Reihe kleinerer Königreiche, die im Südosten Kleinasiens verstreut waren, hauptsächlich um Gaziantep, Malatya und Osmaniye herum. Dank der Arbeit türkischer Archäologen sind fast alle Artefakte, Steinstatuen, Reliefs und Inschriften erhalten und an ihrem ursprünglichen Platz belassen worden.
Historische Stadt Harput, Elazığ
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2018
Die Unterwasser-Bauten in Gaziantep; Livas (Unterwassertunnel) und Kastel (Wasserleitungen)
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2018
Zerzevan Burg und Mithräum, Diyarbakır
UNESCO-Welterbe Tentativliste 2020
Gastronomie, Gaziantep
UNESCO Creative Cities Network
Gaziantep gilt als eine der wichtigsten gastronomischen Städte der Welt. Sie wurde 2015 als erste gastronomische Stadt von Türkiye in das UNESCO Creative Cities Network aufgenommen worden. Gaziantep liegt im Südosten der anatolischen Regions von Türkiye und ist bekannt für ihre lange gastronomische Geschichte, die seit der Eisenzeit im Mittelpunkt ihrer kulturellen Identität steht. Heutzutage bleibt die Gastronomie die Hauptantriebskraft der lokalen Wirtschaft. Die Stadt hat 1 890 000 Einwohner. 60% der aktiven Bevölkerung sind in der Gastronomiebranche beschäftigt, und 49% der Unternehmen widmen sich hauptsächlich Lebensmitteln, darunter Gewürzen, Getreide und Trockenfrüchten, dem weltberühmten Baklava sowie der Pistazien-und Kebabkultur. In Gaziantep steht die Gastronomie für Feste, interkulturellen Dialog und sozialen Zusammenhalt. Gaziantep Pistazien Kultur und Kunstfestival belebt die Stadt und steht als Flaggschiff-Veranstaltung mit seiner breiten Palette von Aufführungen kombiniert mit Gastronomie, Musik, Literatur und Volkskunst. Andere lokale Festivals sind das Şıra Festival, eine einzigartige 3-tägige Veranstaltung, die die gesamte Stadt zusammenbringt, um die Vielfalt der lokalen Küche zu teilen, die von Gazianteps Standort an der alten Seidenstraße geerbt wurde. Die Stadt nutzt diesen ausgezeichneten geokulturellen Standort, um die Zusammenarbeit mit Partnerstädten zu verbessern, insbesondere auf dem „Silk Road Mayors Forum“, das die nachhaltige Entwicklung der Städte durch die Bekämpfung von Armut und Umweltproblemen fördern soll.